Bittere Niederlage gegen Sparta

28.12.2022, 22:30

Anstatt sich direkt für die Halbfinals zu qualifizieren, erleidet der HC Davos am Mittwochabend eine 2:9 Niederlage gegen das gross aufspielende Sparta Prag. Nun müssen die Davoser am Donnerstagabend im Viertelfinal mit einem Erfolg gegen IFK Helsinki ein frühes Turnier-Ende verhindern.

Trotz des hart erkämpften 2:1-Sieg gegen Titelverteidiger Team Canada gab es beim HCD am späten Dienstagabend auch eine Hiobsbotschaft. Kurz vor Spielende wurde Sven Jung von der Schlittschuhkufe eines Gegners am Arm unmittelbar hinter dem Handschuh getroffen. Der Verteidiger erlitt eine tiefe Schnittwunde, die noch in der Nacht eine grössere Operation zur Folge hatte. Jung dürfte sechs bis acht Wochen ausfallen. An der Stelle des Pechvogels kam gegen Sparta Prag Thomas Wellinger neben Magnus Nygren zum Einsatz. Diese Personalie wurde dann aber während der Partie schnell zur Randnotiz.

Gegen das Team Canada hatte der HCD die Basis zu seinem 2:1-Sieg mit zwei Treffern in den ersten 115 Spielsekunden gelegt. Gegen Sparta Prag mussten die Davoser hingegen bereits nach 83 Sekunden einem Rückstand nachrennen. Michal Kempny nutzte eine Desorientierung in der Abwehr der Platzherren zu einem Weitschusstreffer. Die Davoser taten sich schwer gegen die aufsässigen, zweikampfstarken und stilsicheren Tschechen. Diese traten selbstbewusst auf und erhöhten ihren Vorsprung durch einen Ablenker von Ostap Safin (11.). Kurz vor der ersten Pause gelang Matej Stransky den Anschlusstreffer zum 1:2.

Dieser führte jedoch nicht zu der von den Davosern erhofften Befreiung. Stattdessen kassierten sie im ersten Powerplay durch Kempny einen Shorthander (23.). Vieles passte nicht mehr zusammen, was die Tschechen nutzten und in der 33. Minute innert 43 Sekunden zu zwei weiteren Treffern durch Roman Horak und David Vitouch kamen.

Die Prager setzten ihre Machtdemonstration im Schlussdrittel fort. Michal Repik verwertete die erste Überzahl-Gelegenheit der Gäste um 7:1 (45.). Und als ob es noch nicht genug wäre, bauten David Dvoracek (47.) und Roman Horak (55.) den Vorsprung zum Kantersieg aus. Nicht mehr als ein bitteres Trostpflaster war der zweite Davoser Treffer durch Andres Ambühl 20 Sekunden vor Spielende. Sparta Prag bescherte dem HCD die höchste Spengler Cup-Niederlage seit 38 Jahren. Am 30. Dezember 1984 hatten die Davoser gegen Dukla Jihlava eine 2:13-Schlappe kassiert.

Kurz nach Spielschluss sprach Dominik Egli Klartext. „Unsere Leistung war eine Frechheit“, sagte der HCD-Verteidiger. „Das hat niemand verdient, vor allem nicht die Zuschauer im Stadion. Das war ein Riesen-Destaster. Wir waren von A bis Z schlecht. Wir halfen unserem Torhüter nicht, wir halfen einander nicht. Jeder war irgendwie am ‚herumfurzen‘. Vom ersten Bully an war bei uns der Wurm drin. Wir verloren jeden Zweikampf Sparta Prag war uns in allen Belangen überlegen. Jetzt müssen wir dennoch nach vorne schauen. Denn morgen geht es schon weiter mit der K.-o.-Phase. Da müssen wir aufstehen und kämpfen. Wir zeigten gegen das Team Canada, was wir eigentlich können. Daran gilt es gegen IFK Helsinki anzuknüpfen. Die Finnen sind wohl auch ein bisschen angeschlagen. Sie verloren ihre beiden ersten Partien. Gegen uns haben sie nichts zu verlieren. Ich denke, dass IFK Helsinki versuchen wird, uns von Anfang an unter Druck zu setzen. Aber für uns gibt es keine Ausreden. Gegen IFK müssen wir ganz einfach liefern.“

Text: Spengler Cup - Onlineredaktion Foto: Keystone