Comebacksieg in Bern

26.11.2022, 22:40

Der HCD hat am Samstagabend in Bern mit 3:2 nach Verlängerung gewonnen. Erst 88 Sekunden vor Ablauf des dritten Drittels glich Marc Wieser zum 2:2 aus. Im Penaltyschiessen trafen für den HCD nacheinander Dennis Rasmussen, Andres Ambühl und Leon Bristedt. Eine ganz starke Partie zeigte Gilles Senn im Davoser Tor.

Erstmals seit dem 8. Oktober standen HCD-Trainer Christian Wohlwend in einem Meisterschaftsspiel wieder alle sechs ausländischen Spieler zur Verfügung. Der Headcoach nutzte diese Situation zur Bildung neuer Sturmlinien. Dabei verteilte er seinen vier ausländischen Stürmer erstmals auf drei verschiedene Angriffsreihen. Die beiden ersten guten Chancen hatte dann allerdings ein Schweizer in den Davoser Farben. Im ersten Powerplay scheiterte Raphael Prassl zunächst an Berns Goalie Philip Wüthrich, und kurz danach hatte er bei einem Lattenschuss Pech (5.). Im munteren Hin und Her im Startdrittel verzeichneten die zielstrebigen Bündner mehr Spielanteile und auch mehr Torschüsse (14:9). Die Berner hatten ihre gefährlichste Szene bei einem Pfostenschuss von Cody Goloubef (16.).

Der Mittelabschnitt begann für den HCD sehr schlecht. Chris DiDomenico entwischte der zuweit aufgerückten Davoser Defensive, worauf Berns Topskorer bei seinem Solo-Konter Davos-Goalie Gilles Senn keine Abwehrchance liess (22.). Die Davoser benötigten einige Zeit, um sich davon zu erholen. Erschwerend kam hinzu, dass sie sich gleich zwei Mal in Unterzahl gegen die Angriffe des SCB wehren mussten. Beinahe hätte sich im Penaltykilling eine vielversprechende Kontermöglichkeit für Matej Stranksy eröffnet. Der HCD-Stürmer wurde bei seinem Solovorstoss jedoch im letzten Moment von DiDomenico noch effizient abgedrängt. Erst in den letzten Minuten des Mittelabschnitt tauchten die Bündner wieder mehrmals gefährlich vor Wüthrich auf, ohne aber den Berner Schlussmann zu bezwingen.
Immerhin nahmen die Gäste ihren Schwung mit ins dritte Drittel. Das zahlte sich aus. In der 44. Minute verwertete Julian Schmutz einen Pass von Chris Egli zum 1:1. Doch noch einmal mussten die Davoser einem Rückstand nachrennen. Denn Ramon Untersander traf mit einem Weitschuss direkt nach einem Bully, als Senn die Sicht verdeckt war (52.). In nun bereits gewohnter Manier strebten die Davoser mit viel Moral und Intensität den Ausgleich an. Und sie wurden dafür belohnt: 88 Sekunden vor Ablauf des Drittels krönte Marc Wieser eine zwingende Kombination von Enzo Corvi über Dominic Egli mit dem 2:2. Es war bereits Wiesers neunter Saisontreffer.

Die Verlängerung blieb zwar torlos, doch sie hatte es in sich. Nach wenigen Sekunden vereitelte Wüthrich einen Abschluss von Joakim Nordström mirakulös. Auf der Gegenseite klärte postwendend Senn gegen Tyler. Dann kassierte Senn nach einer Schwalbe von DiDomenico zwei Strafminuten. Die Davoser überstanden die Unterzahlphase aber souverän, bis auch Romain Loeffel von den Headschiedsrichtern (Kompensation?) auf die Strafbank beordert wurde. So musste das Penaltyschiessen entscheiden. Da trafen von den Bündnern der Reihe nach Dennis Rasmussen, Andres Ambühl sowie Leon Bristedt. Und Senn krönte seinen starke Leistung, indem er nach 32 Berner Schüssen während des Spiels auch noch die Penalties von Ennis, Untersander und Benjamin Baumgartner parierte.

Für den HCD steht bereits am Sonntagnachmittag der nächste Ernstkampf an. Um 15.45 Uhr gastieren die Rapperswil-Jona Lakers im Eisstadion Davos. Die St. Galler belegen aktuell in der Tabelle Rang 4. Am Samstagabend verloren sie zuhause gegen Schweizer Meister EV Zug mit 1:2.

Quelle: HCD-Onlineredaktion  Foto: Sandro Stutz