Davos macht den Schweizer Halbfinal perfekt

29.12.2022, 23:30

Der HC Davos hat sich am Donnerstagabend am Spengler Cup mit einem 3:2-Sieg gegen IFK Helsinki für den morgigen Halbfinal gegen Ambri-Piotta qualifiziert. Den entscheidenden Treffer in der hochstehenden, ausgeglichenen Partie erzielte Marc Wieser in der 54. Minute im Powerplay.

Die Davoser waren mit ihrem entschlossenen, aggressiven Einsteigen in die Zweikämpfe sichtlich gewillt, sich für die 2:9-Blamage gegen Sparta Prag zu rehabilitieren. Das war allerdings zu erwarten. Auffallend war hingegen, welches Tempo die Finnen anschlugen. Mit ihren schnellen, zielstrebigen Angriffen waren sie im Startdrittel spielbestimmend (16:5 Schüsse). Aus einem geradlinigen Vorstoss entstand denn auch ihr Führungstreffer durch Kristian Vesälainen (8.). Die Platzherren reagierten im Powerplay erfolgreich. HCD-Scharfschütze Matej Stransky verwertete einen Pass von Dominik Egli (12.). „Wir hatten erwartetet, dass die Finnen vom ersten Bully an energisch angreifen würden“, meinte nach dem Spiel HCD-Stürmer Enzo Corvi. „Denn IFK setzte alles daran, um nicht mit drei Niederlagen nach Hause reisen zu müssen. Und die Finnen zeigten sich denn prompt auch von ihrer besten Seite.“

Im zweiten Drittel stellten sich die Davoser aber besser auf den Gegner ein. Sie störten mit einem wirksameren Forechecking die Finnen nun früher und brachten den Helsinki-Express ins Stottern. Gleichzeitig kamen die Platzherren zu mehr gefährlichen Offensiv-Aktionen (15 Torschüsse im Mittelabschnitt). Und die Hartnäckigkeit zahlte sich aus. Andres Ambühl verwertete einen Abpraller nach einem Schuss von Klas Dahlbeck zum 2:1. Weil die Finnen bei ihren Gegenstössen jederzeit gefährlich blieben, aber spätestens am sicheren HCD-Goalie Sandro Aeschlimann scheiterten, sahen die 6267 Zuschauer im ausverkauften Eisstadion eine attraktive Partie. Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt, als Eetu Koivistoinen nach 64 Sekunden im Schlussdrittel zum 2:2 ausglich. Beide Teams waren bemüht, folgenschwere Fehler zu vermeiden. Die Entscheidung fiel während einer vierminütigen Strafe gegen Roni Hirvonen, der Aleksi Saarela  mit dem Stock im Gesicht getroffen hatte. Marc Wieser verwertete ein präzises Zuspiel von Corvi direkt (54.) Mit grosser Spieldisziplin liessen die Platzherren darauf nicht mehr anbrennen. „Die Partie verlief sehr ausgeglichen. Sie hätte auf beide Seiten kippen können, obwohl wir uns ab dem Mitteldrittel leichte Vorteile erarbeiteten. Das Glück stand auf unserer Seite“, lautete das Fazit von Corvi. Zufrieden stellte der HCD-Spielmacher fest, „dass wir dem Gegner mit einem konzentrierten und disziplinierten Gesamtauftritt nicht viele gute Abschlussmöglichkeiten zuliessen. Entscheidend war das Powerplay, das wir zu zwei Treffern nutzten. Ich bin froh, dass es geklappt hat. Wir zeigten eine super Teamleistung.“

IFK Helsinki verlor zwar auch sein drittes Spiel an diesem Spengler Cup. Im Gegensatz zu ihren beiden ersten Auftritten begingen die Finnen gegen Davos aber keine individuelle, folgenschwere Fehler. Im ihrem erfrischenden Offensiv-Eishockey trugen sie ihren redlichen Teil zu einer hochstehenden Partie bei. Dem HCD seinerseits bleibt nach der erfolgreichen Halbfinal keine Erholungszeit. Am Freitagabend kämpft er um 20.15 Uhr gegen Ambri-Piotta um den Finaleinzug.

Quelle: HCD-Onlineredaktion   Foto: Keystone