Der HCD wird vom Team Canada überrannt

26.12.2024, 22:49

Der Start in die „Mission Titelverteidigung“ ist dem HCD am 96. Spengler Cup missglückt. Er verlor am Donnerstagabend gegen das überzeugend aufspielende Team Canada mit 2:6.

Beim HCD fällt Michael Fora wie schon in den letzten Meisterschaftsspielen für den ganzen Spengler Cup aus. An seiner Stelle wurden die beiden Nachwuchsverteidiger Guus van der Kaaij und Simon Müller fürs Traditionsturnier in den Davoser Roster aufgenommen. Gegen das Team Canada schauten beide als überzählige zu. Sie sahen wie alle Zuschauer im ausverkauften Eispalast eine schnelle Partie, in welcher die Kanadier zielstrebig nach vorne spielten und ein bissiges Forechecking betrieben. Den Führungstreffer erzielte allerdings der Finne Oula Palve nach einer Musterkombination für den HCD. Servettes Spengler Cup-Leihgabe verwertete einen präzisen Pass von Filip Zadina direkt, nachdem Tino Kessler den Puck ausgegraben hatte (9.). Die Freude war jedoch von kurzer Dauer. 118 Sekunden später nutzte Jonathan Hazen einen Puckverlust von Palve zu einem Konter und erfolgreichen Shorthander. Und die Kanadier machten weiter Druck. Als HCD-Goalie Sandro Aeschlimann den Puck nicht festhalten konnte, würgte Daniel Carr die Scheibe am Pfosten über die Torlinie (13.). Die beste Chance zum Ausgleich noch im Startdrittel vergab Simon Ryfors im Powerplay.

Mit einer aus der Meisterschaft bekannten und gefürchteten Direktabnahme erzielte Zadina auf Pass von Adam Tambellini dann doch das 2:2 (30.). Die Kanadier hatten aber auch diesmal eine rasche Antwort bereit. 67 Sekunden später drückte Charles Hudon den Puck aus einem Gedränge heraus ins Davoser Tor. Doch damit war noch nicht genug des intensiven kanadischen Sturmlaufs. Logan Shaw lenkte einen Weitschuss von Marc Hollowell unhaltbar zum 4:2 ab (33.). Und genau zwei Minuten vor der zweiten Pause erhöhte Hudon mit seinem zweiten Treffer den Vorsprung weiter. Innerhalb von gut sieben Minuten zog das Gastteam damit entscheidend davon. Sie waren oft physisch und auch gedanklich schneller als die Platzherren. Und typisch für die Kampfkraft und Entschlossenheit waren ihre Treffer Nummer 2 und 3: Da würgten sie den Puck im Gedränge förmlich ins Tor – sogenannt „dreckige Tore“ also.

Im letzten Drittel bemühten sich die Davoser vergeblich um ein besseres Resultat. Mehrmals scheiterten in aussichtsreicher Position am starken kanadischen Torhüter Colton Ellis, aber auch an der eigenen fehlenden Präzision. So passte es ins Bild der missglücken Vorstellung des Titelverteidigers, dass er durch Tanner Fritz noch einen zweiten Gegentreffer in Überzahl kassierte (52.).

Nach dieser empfindlichen Niederlage muss der HCD bereits am Freitagabend wieder in die Hosen. Dann empfängt er um 20.15 Uhr den Spengler Cup-Neuling Straubing Tigers aus Deutschland.

Text: HCD Onlineredaktion Foto: Keystone