
Dort weitermachen, wo man aufgehört hat
Nach acht spielfreien Tagen geht es für den HCD endlich weiter in den Playoffs. Nach dem Sweep gegen den EV Zug hatte das Team ein freies Wochenende, bevor Josh Holden am Montag zur Vorbereitung auf das Halbfinale bat. Als am späten Mittwochabend dann auch feststand, auf wen die Davoser in der nächsten Runde treffen, begann für den Staff die detaillierte Auseinandersetzung mit dem Gegner.
Gegen die ZSC Lions zeigte der HCD in der Regular Season starke Auftritte. Nach der Niederlage im ersten Duell (2:3 in Davos) gewann man alle drei folgenden Partien (3:2 n.V., 5:3 und 4:2). Zwei dieser Spiele fanden erst kurz vor Ende der Qualifikation statt – der ZSC hatte aufgrund seines Titelruns in der Champions Hockey League im Frühjahr einige Ligaspiele im Februar nachholen müssen.
Vor dem ersten Halbfinalspiel sind die Voraussetzungen hinsichtlich Energielevel und Rhythmus ausgeglichen. Beide Teams setzten sich früh im Viertelfinale durch: Der ZSC mit 4:1 in der Serie im Derby gegen Kloten – einen Tag nach dem HCD-Sweep gegen Zug. Es bleibt spannend zu sehen, wie die beiden Mannschaften in Spiel 1 des Halbfinals starten. Eine ähnlich kurze Serie wie im Viertelfinal erwartet wohl niemand – gut möglich, dass es zu einer langen, kräftezehrenden Auseinandersetzung kommt.
Ein Blick auf die Statistik zeigt interessante Unterschiede: Bei den Special Teams hat der HCD bislang klar die Nase vorn. Eine Powerplay-Erfolgsquote von 40 % spricht für ein effizientes Überzahlspiel in der Serie gegen Zug. Der ZSC kam gegen Kloten auf 23 %. Auch im Boxplay überzeugten die Bündner bislang mehr als die Zürcher (94,4 % vs. 90,9 %). Luft nach oben gibt es beim HCD hingegen noch am Bullypunkt: Nur 46 % der Face-offs wurden gegen Zug gewonnen. Mit Enzo Corvi fehlt dem HCD hier der beste Spieler – auch deshalb legte man in der Vorbereitung auf das Halbfinale eine Extraschicht «Bully üben» ein.
Trotzdem bleibt der ZSC Favorit – es trifft schliesslich der Zweitplatzierte auf den Fünftplatzierten. Doch der HCD hat bereits bewiesen, dass er es auch den Topteams schwer machen kann. Ziel wird es erneut sein, hart, schnell und als geschlossene Einheit aufzutreten – und das ab der ersten Minute.
Personell kann der HCD auf das gewohnte Kader zählen. Blessuren aus der Viertelfinalserie wurden auskuriert – auch deshalb konnte man die Pause optimal nutzen. Der Medical Staff leistete hervorragende Arbeit. Die Vorfreude auf das Halbfinale ist riesig. Am Samstag um 20 Uhr wird die Scheibe endlich wieder eingeworfen – und der HCD will dort weitermachen, wo er vor einer Woche aufgehört hat.