Ein gelungenes Wochenende

13.12.2022, 10:59

Die Überzeit des HCD hat sich bezahlt gemacht. Am Samstag siegte er in Zug in der Verlängerung mit 4:3, 24 Stunden später zuhause gegen Fribourg-Gottéron gar erst nach Penaltyschiessen mit 3:2. „Ein gelungenes Wochenende“, lautet das Fazit von HCD-Verteidiger Dominik Egli.

In Zug war Joakim Nordström in der Davoser Offensive der auffallendste Spieler. Der 30-jährige Schwede traf schon nach nur 47 Spielsekunden. In der 12. Minute legte er für Enzo Corvi zum 2:0 auf. Im Mitteldrittel brachte Nordström mit dem 3:2 den HCD erneut in Führung. Und in der Verlängerung schickte er Andres Ambühl mit einem Steilpass auf die (Solo-)Reise, die der 39-jährige Captain in seinem 999. Meisterschaftsspiel für den HCD im Anritt mit der Spritzigkeit eines Jungen und im Abschluss mit der Abgeklärtheit eines Routiniers souverän zum Siegtreffer nutzte. „Wir machten gegen den Schweizer Meister von Beginn weg ein sehr gutes Spiel. Schade war natürlich, dass wir 15 Sekunden vor dem Ende des dritten Drittels noch den Ausgleich hinnehmen mussten. Aber wir fanden dann doch noch einen Weg, um die Partie in der Verlängerung zu gewinnen“, sagt Dominic Egli. „Die beiden Punkte sind doppelt wichtig, weil die Zuger in der Tabelle direkt hinter uns klassiert und folglich ein direkter Konkurrent im Kampf um einen direkten Playoff-Platz sind.“

Stransky Doppeltorschütze gegen Fribourg
Tags darauf war es im Heimspiel gegen Fribourg-Gottéron HCD-Topskorer Matej Stransky, der mit seinen Saisontreffern Nummer 15 und 16 die Hoffnungen der Davoser nach einem 0:2-Rückstand zurückbrachte. Im Mittelabschnitt verwertete der Tscheche einen genialen Querpass von Corvi zum Anschlusstor. Und 145 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit hämmerte er nach Vorarbeit von Corvi und Magnus Nygren den Puck zum Ausgleich ins Fribourger Tornetz. Kurz darauf verhinderte vorerst die Latte nach einem Nygren-Knaller die HCD-Sieg. Den verwirklichten später im Penaltyschiessen Dennis Rasmussen, Corvi und Leon Bristedt mit ihren Toren doch noch. Stark trumpfte auch Sandro Aeschlimann auf. Der HCD-Goalie parierte in den 65 Spielminuten 31 Freiburger Schüsse und danach noch fünf Penaltys.
„Der Match gegen Fribourg-Gottéron war sehr kampfbetont, aber spielerisch nicht besonders hochstehend. Beide Mannschaften warnen wegen ihren Spielen am Vortag etwas müde, was zu Ungenauigkeiten im Passspiel und Fehlern führte“, analysiert Egli. „Fribourg bestimmte den Beginn der Partie, doch nach etwa zehn Minuten gelang es uns, das Spielgeschehen ausgeglichen zu gestalten. Den Unterschied machte vorerst das Powerplay der Freiburger mit ihren zwei Treffern auf. Aber schliesslich schafften auch wir den späten Ausgleich in Überzahl. Das Unentschieden nach 60 Spielminuten entsprach dem Spielgeschehen.

Nati-Aufgebote für acht HCD-Spieler
Der HCD absolvierte gegen Fribourg-Gottéron sein letztes Meisterschafts-Heimspiel in diesem Kalenderjahr. In dieser Woche stehen die Swiss Ice Hockey Games in Fribourg an, ein Vierländerturnier mit der Schweiz, Schweden, Finnland und Tschechien. Im Schweizer Aufgebot figurieren die Davoser Enzo Corvi, Dominik Egli und Michael Fora. Schweden nominierte mit Magnus Nygren, Klas Dahlbeck, Leon Bristedt sowie Dennis Rasmussen gleich vier HCD-Spieler. Und Matej Stransky wird für Tschechien stürmen. Das Nati-Aufgebot bedeutet mir sehr viel“, bemerkt Egli. Für den Karjala Cup in Finnland hatte der HCD-Verteidiger wegen einer Schulterverletzung im November absagen müssen. Nun möchte sich der 24-Jährige von seiner besten Seite präsentieren und sich für weitere Aufgebote von Nationalcoach Patrick Fischer empfehlen. Egli betont: „Ich will beweisen, dass ich im Frühling bei der letzten WM, meiner ersten, verdientermassen dabei war, und mein Spiel durchziehen, das heisst, auf dem Eis dominant auftreten.“

Hohe Ziele
Auf alle HCD-Spieler, die in dieser Woche in Freiburg mit ihren Nationalteams antreten, wartet eine höchst intensive zweite Dezemberhälfte. Nach den drei Länderspielen folgen für die Davoser nächste Woche zwei Meisterschafts-Auswärtspartien – am Dienstag in Biel und am Freitag in Langnau. Anschliessend steigt der HCD zwischen Weihnachten und Neujahr mit hohen Erwartungen in den Spengler Cup ein, was am Traditionsturnier vier oder gar fünf Spiele zur Folge haben könnte. „Viele Spiele, dafür weniger Training und vor allem eine möglichst gute Erholung“, nennt Egli die Konsequenzen. Er macht aus seinen grossen Ambitionen kein Geheimnis: „Mit der Nati wollen wir das Heimturnier gewinnen, und mit dem HCD möchten wir in der Altjahreswoche angreifen, um endlich wieder einmal die Spengler Cup-Trophäe zu erobern.“

Quelle: Hansruedi Camenisch / Davoser Zeitung   Foto: Maurice Parrée