
Es klippern wieder die Hanteln
10.5.2022, 11:00
Nach der Saison ist wie immer vor der Saison – knapp drei Wochen nach dem Playoff-Aus im Halbfinal gegen Zug traf sich ein Grossteil des HCD am Montagmorgen bereits wieder in den Stadionkatakomben. Die Sommertraining-Saison 2022 wurde eröffnet.
Die Gesichter, die sich am Montagmorgen um 08:30 Uhr in der Garderobe im Eisstadion Davos anschauten, waren zwar grösstenteils die gleichen wie letzte Saison. Die Stimme, die die Eröffnungsrede hielt, klang aber ein wenig anders und trotzdem vertraut. Mit «Guten Morgen die Herren» startete Sandro Rudolf seine vorbereitete Präsentation. Der Berner amtete in der vergangenen Saison als Assistent von Steven Lingenhag im Off-Ice-Team, auf die Saison 2022/23 hin wurde ihm nach Lingenhags Abgang die Verantwortung des Strength and Conditioning-Bereichs anvertraut. Ambitioniert informierte der 27-Jährige über den groben Plan für die nächsten Wochen.
Zum Sommertrainingsstart waren 16 Spieler aufgeboten. Einige rekonvaleszente Athleten, die fünf Davoser im WM-Kader und die Importe werden zu gegebener Zeit mit einem angepassten Trainingsplan dazustossen. So folgten nach den ersten Instruktionen von Rudolf, die bei den Anwesenden kaum Fragen aufwarfen, die Details. «Einer der wichtigsten Punkte, den wir heute besprechen, ist die Individualisierung», erklärt Rudolf. Schon seit mehreren Saisons wird mit den Spielern neben den offiziellen Teamtrainings individuell gearbeitet. «Nun soll das nochmals intensiviert werden», stellt Rudolf klar. Konkret heisst das: Hat Spieler X ein Defizit, beispielsweise ein schwächeres linkes Knie aufgrund einer früheren Verletzung, liegt der Fokus in den zusätzlichen, individuellen Trainings auf der Stärkung des linken Knies. «Gleiches gilt bei Nahrungsergänzungsmitteln. Nicht alle Athleten brauchen dasselbe. Dank unseres Partners Nutriathletic stehen uns viele gute Produkte zur Verfügung. Die Jungs müssen aber ihren Körper kennenlernen und versuchen zu verstehen, was und wie viel ihr Körper wovon braucht», meint Rudolf. Auch das gehöre zur «individuellen Förderung» dazu.
Insgesamt warten gut neun Wochen intensives Off-Ice-Training auf die Spieler. Mit Ausdauer- oder Krafteinheiten bis zur Regeneration hört es sich zunächst klassisch an. Zur Abwechslung baut Rudolf aber sogenannte «Finisher-Trainings» ein. «Diese Trainings finden jeweils am Freitag vor dem Wochenende statt. In diesen sollen die Spieler komplett ans Limit gehen und sich danach übers Wochenende erholen», schmunzelt Rudolf. Daneben wird es insgesamt noch zwei spezielle Teambuilding-Einheiten geben. Auch diese werden körperlich fordernd, schlussendlich steht da aber der Team-Gedanke mit dem Verfolgen eines gemeinsamen Ziels im Vordergrund. Rudolf erhofft sich damit einen abwechslungsreichen Sommer, in welchem er die Mannschaft bei Laune halten und sie optimal auf die neue Saison vorbereiten kann. «Ich weiss, dass ich mit meinem Job nicht bei allen Spielern gleichermassen beliebt bin. Wenn sie Ende Saison aber noch ähnlich viel Luft haben wie anfangs Saison, werden sie mir hoffentlich danken!»
Text und Bild: HCD-Onlineredaktion