
Hart erkämpfter, aber mehr als verdienter Dreier
23.12.2022, 22:30
Dem HCD ist die Spengler Cup-Hauptprobe geglückt. Im letzten Meisterschaftsspiel im Jahr 2022 siegte er am Freitagabend in Langnau gegen die SCL Tigers mit 2:1. Trotz spielerischer Überlegenheit und einem deutlichen Chancenplus gelang Julian Schmutz der Siegtreffer erst 203 Sekunden vor Spielende. Zum 1:1 hatte Dominik Egli mit einem Sololauf ausgeglichen (26.).
Ohne Claude Paschoud und Joakim Nordström, die beide während des letzten Spiels in Biel ausgeschieden waren, trat der HCD in Langnau an. Für die beiden Verletzten rückten Verteidiger Tim Minder und Stürmer Jannik Canova in die Aufstellung. Das Davoser Tor hütete turnusgemäss Sandro Aeschlimann. Für ihn wie für das ganze HCD-Team begann die Partie aber denkbar schlecht. Mit dem ersten Langnauer Schuss brachte Cody Eakin die Platzherren gegen die ungenügend geordneten Gäste nach 109 Spielsekunden in Führung. 75 Sekunden später jubelte auch Michael Fora. Der Treffer des HCD-Verteidigers wurde nach einer Coaches Challenge und langer Video-Konsultation jedoch wegen Torhüterbehinderung annulliert, obwohl Julian Schmutz von einem Tigers-Spieler in den eigenen Goalie gestossen worden war. Die Reaktion der Davoser fiel energisch aus. Bis zur ersten Pause schraubten sie das offizielle Torschussverhältnis auf 20:7, begünstigt auch durch drei Powerplay-Möglichkeiten, wovon 50 Sekunden gar in doppelter Überzahl. Den Davosern mangelte es aber an Präzision, um die engagierte und massierte Langnauer Defensive sowie Torhüter Stéphane Charlin zu bezwingen.
Mit dem 24. Davoser Schuss klappte es nach einer feinen Einzelaktion von Dominik Egli endlich. Der Verteidiger lief ins gegnerische Drittel, umkurvte das Langnauer Tor, lief zurück Richtung blaue Linie und in die Mitte, worauf er den Puck ins Netz hämmerte (26.). Die SCL Tigers kreuzten zwar auch einige Male gefährlich vor Aeschlimann auf, spielbestimmend blieb aber auch im Mitteldrittel der HCD. Schmutz (30.), Stransky (34.), Prassl (36.) und Canova (39.) verpassten fast im Minutentakt die Davoser Führung. Kurz vor der Pause hatten die Gäste zudem Pech, als Enzo Corvi an seinem 30. Geburtstag den Puck im Powerplay an den Pfosten knallte.
Noch ein zweites Mal jubelten Bündner an diesem Abend vergeblich. Ein Treffer von Simon Knak zählte nicht (46.), weil zuvor ein Foul gegen Prassl gepfiffen worden war. Die spielerische Überlegenheit der Davoser hielt an, doch die Matchuhr lief und lief. Dann klappte es doch noch: Schmutz verwertete 203 Sekunden vor Spielende einen Pass von Leon Bristedt entschlossen mittels Direktabnahme – ausgerechnet Schmutz, der auf die nächste Saison zu seinem Stammklub nach Langnau zurückkehren wird. 114 Sekunden vor Spielende ersetzten die Emmentaler ihren Torhüter durch einen sechsten Feldspieler. Die Davoser hielten dem Schlussspurt der Platzherren aber mit vereinten Kräften und einem starken Aeschlimann im Tor aber stand.
Der HCD setzt die Meisterschaft am 3. Januar 2023 um 19.45 Uhr mit dem Heimspiel gegen Genf-Servette fort. Vorerst rückt nun den Spengler Cup in den Mittelpunkt. Da peilt der HCD seinen ersten Turniersieg seit 2011 an. Der Platzklub bestreitet sein erstes Spengler Cup-Spiel am Abend des 27. Dezembers. Um 20.15 Uhr trifft der HCD in der Gruppe Cattini auf den Verlierer der Partie Team Canada – Sparta Prag vom Vortag.
Quelle: HCD-Onlineredaktion Foto: Sandro Stutz