Mit Geduld zum Sieg gegen den Leader

14.2.2023, 22:20

In Anwesenheit von Abfahrts-Goldmedaillengewinnerin Jasmine Flury hat der HCD am Dienstagabend Leader Genf-Servette in der Verlängerung mit 2:1 bezwungen. Matej Stransky schoss den HCD kurz vor der zweiten Pause im Powerplay in Führung, Dominik Egli gelang nach genau einer Minute in der Overtime ebenfalls in Überzahl der Siegtreffer.

Auch der HCD feiert die Davoser Abfahrtsweltmeisterin Jasmine Flury. Vor dem Anpfiff zum Spiel gegen Servette wurde die 29-jährige Goldmedaillengewinnerin im Davoser Eisstadion für ihren Exploit geehrt. Und symbolisch gab die Weltmeisterin den Puck fürs erste Bully frei. Nach der Partie ehrte Flury ihrerseits den besten Spieler beider Mannschaften.

Flury, ein bekennender HCD-Fan, musste allerdings mitansehen, wie die Genfer im Startdrittel das Spieldiktat übernahmen, begünstigt auch durch eine frühe Zweiminutenstrafe gegen Claude Paschoud. Die Davoser überstanden die Unterzahlphase jedoch recht souverän. Mehrmals gerieten sie danach aber unter Druck, weil sie den Puck nicht schnell und auch nicht genau genug aus ihrer Abwehrzone brachten. Auf den sicheren Gilles Senn im HCD-Tor war allerdings Verlass. Die Bündner ihrerseits sorgten erst in den letzten zweieinhalb Minuten in ihrem ersten Powerplay für Torgefahr, dann aber richtig. Zwei Mal verhinderte Servette-Torhüter Gauthier Descloux nach Schüssen von HCD-Goalgetter Matej Stransky die Davoser Führung. 
Die Davoser nahmen ihren Schwung mit ins Mitteldrittel, so dass die Partie nun ausgeglichener und animierter verlief. Auf mirakulöse Art klärte Michael Fora mit dem Stock in der Luft gegen den einschussbereiten Vincent Praplan (25.). Kurz danach packe Senn gegen Dennis Smirnovs einen Big Save. Dann kam er endlich, der grosse Moment für Yannick Frehner. Nach genau 300 Tagen Verletzungspause (Knie) gab der Flügelstürmer sein Comeback. Die Davoser wurden jeweils besonders gefährlich, wenn sie in Überzahl agieren konnten. 7,3 Sekunden vor der zweiten Pause klappte es. Stransky hämmerte den Puck nach Vorarbeit von Marc Wieser und Corvi zum 1:0 ins Tornetz. Es war der 24. Meisterschaftstreffer des Tschechen und sein zehnter im Powerplay. Mit 24 Toren führt Stransky die Torschützenliste in der National League an.
Die Freude der vielen HCD-Fans unter den 5139 Zuschauer war allerdings nur von kurzer Dauer. Nach 190 Sekunden im Schlussdrittel glich Waltteri Filppula in Nachschuss aus, nachdem ein anderer Genfer den Puck Senn aus dem Fanghandschuh gestochert hatte. Beide Mannschaften agierten in der Folge verständlicherweise etwas vorsichtiger. Die Davoser verpassten die Entscheidung im Powerplay – vorerst. Denn als Richard Tanner wegen eines Hakens nach 59:46 Spielminuten auf die Strafbank geschickt wurde, kam die Powerplaychance erneut. Mit vier gegen drei Feldspieler knallte Dominik Egli nach genau einer Minute den Puck zum 2:1-Sieg unter die Latte. Genau so wie der Siegtorschütze wurde danach Senn als zweiter Matchwinner gefeiert. Mit 26 erfolgreichen Abwehraktionen hatte der HCD-Goalie entscheidenen Anteil am Sieg.

Seine nächste Meisterschaftspartie bestreitet Davos am Freitagabend auswärts gegen die zurzeit drittplatzierten Rapperswil-Jona Lakers. Dem HCD bietet sich die wohl letzte Chance, die St. Galler mit einem Sieg bis am Ende der Qualifikation noch abzufangen. Am Samstagabend um 19.45 Uhr gastiert der HC Ajoie im Davoser Eisstadion – keine leichte Aufgabe gegen die hartnäckigen Jurassier, doch für den Gastgeber werden drei Punkte zur Pflicht.

Quelle: HCD-Onlineredaktion  Foto: Maurice Parrée