Nicht nur das Spiel verloren

18.10.2022, 22:05

Der HCD hat am Dienstagabend beim 1:4 in Biel erstmals in dieser Saison mit mehr als einem Tor Differenz verloren. Bitterer als die Niederlage war allerdings, dass Stürmer Leon Bristedt bereits nach sieben Minuten mit Verdacht auf eine Hirnerschütterung ins Spital überführt werden musste.

Der HCD musste auch in Biel ohne die verletzten Michael Fora, Thomas Wellinger, Dennis Rasmussen und Yannick Frehner antreten. Neu gesellte sich Gilles Senn auf die Absenzenliste. Die Rolle des zweiten Torhüter nahm erstmals der erst 17-jährige U20-Goalie Santo Simmchen ein, da Goalie Nr. 3 Mathieu Croce bei den Ticino Rockets zwischen den Pfosten stand. Während die Davoser Abwehr in gleicher Besetzung wie am letzten Wochenende antrat, nahm der Coachingstaff bei den Angriffslinien Umbesetzungen vor. So stürmte Joakim Nordström als Center zwischen Leon Bristedt und Simon Knak. Und Enzo Corvi bildete eine Reihe mit Matej Stransky und Valentin Nussbaumer. Die Linienzusammenstellung wurde allerdings rasch zur Makulatur.

Denn schon nach sieben Minuten sorgten Nordström und Bristedt für einen grossen Schocker – leider im wahrsten Sinn des Wortes. Die beiden Schweden prallten beim Kreuzen in vollem Tempo unglücklich ineinander. Bristedt blieb benommen liegen und musste mit der Tragbahre vom Eis gebracht und zur Kontrolle ins Spital überführt werden. Die Davoser steckten diesen Schock mit bemerkenswerter Professionalität weg. Nach einem herrlichen Doppelpass mit Enzo Corvi schoss Matej Stransky die Bündner in Führung (11.). Es war im zwölften Meisterschaftsspiel der zwölfte Skorerpunkt (je sechs Tore und Assist) für den HCD-Topskorer und bereits der elfte Assist von Corvi. Die Freude der Davoser dauerte allerdings nur zwölf (Spiel-)Sekunden. Dann gewährten die Bündner Jesper Olofsson zu viel Freiraum. Der Biel-Schwede konnte sich die Lücke im Tor von Sandro Aeschlimann seelenruhig aussuchen und vollendete perfekt zum 1:1. Der ausgeglichene Spielverlauf widerspiegelte sich nach dem Startdrittel auch im Schussverhältnis von 9:9.

In seinem ersten Shift im zweiten Drittel schoss Stransky haarscharf am Pfosten vorbei. In der Folge führten die Platzherren die etwas feinere beziehungsweise präzisere Klinge. Ihr 2:1 war allerdings ein Zufallsprodukt, prallte der Puck aus Davoser Sicht doch gleich mehrmals unglücklich zu einem Gegner ab, bevor Gaëtan Haas traf (27.). Aeschlimann rückte immer wieder in den Mittelpunkt. Nicht weniger als 15 Mal wurde er im Mittelabschnitt auf die Probe gestellt. Der HCD-Goalie klärte aber mit gewohnter Sicherheit und Ruhe. Vor der zweiten Pause waren des dann die Gäste, die mit viel Intensität auf den Ausgleich drückten. Sie schafften es aber nicht, die Bieler Defensive auszuhebeln. 

Das dritte Drittel glich dem zweiten. Erneut hatte Stransky die erste gute Abschlussgelegenheit. Und erneut traf Biel. Damien Brunner bezwang Aeschlimann von der Seite (49.). Bei der Davoser Aufholjagd lenkte Andres Ambühl den Puck nur noch an den Pfosten (52.) Und so kam, was in solchen Partien häufig der Fall ist: Als der HCD Goalie Aeschlimann durch einen sechsten Feldspieler ersetzte, sorgte Toni Rajala 64 Sekunden vor Schluss mit seinem Treffer ins leere Davoser Tor für das 1:4-Schlussresultat.

Der HCD setzt sein Pensum am kommenden Wochenende mit zwei weiteren Auswärtsspielen fort. Am Samstag treten die Davoser um 19.45h in Lausanne an, reisen nach der Partie direkt weiter nach Genf und übernachten dort. Und am Sonntagabend um 20 Uhr bestreiten sie das TV-Spiel in Genf gegen Servette. Sein nächstes Heimspiel absolviert der HCD am nächsten Dienstag, 25. Oktober, gegen Ambri.

Quelle: HCD-Onlineredaktion    Foto: EHC Biel