03.04.2025 / 20:00
Swiss Life Arena, 8048 Zürich ZH
HC Davos
5:1
(1:1;1:0;3:0)
Spielende

Viel Kurioses, viel Hektik und ein 1:5

Die ZSC Lions sind am Dienstagabend dank einem 5:1-Heimsieg inklusive drei Powerplay-Toren in der Playoff-Halbfinalserie gegen den HCD mit 2:1 in Führung gegangen. Das einzige Davoser Tor wurde Andres Ambühl gutgeschrieben. Es dürfte das kurioseste seiner ganzen Karriere werden. 

 

Der HCD trat zur dritten Halbfinalpartie mit der gleichen Formation an wie vor zwei Tagen beim 4:3-Heimsieg. Bei den ZSC Lions bildete erstmals in dieser Serie Rudolfs Balcers die erste Sturmreihe mit den beiden Schweizer Internationalen und ehemaligen NHL-Spielern Denis Malgin und Sven Andrighetto. Das Trio hatte sich in der laufenden Meisterschaft schon oft bewährt. Gegen Davos war Balcers zuletzt überzählig gewesen; statt des lettischen Stürmers spielte der Finne Santtu Kinnunen in der Abwehr.
 

Es war allerdings nicht die Zürcher Paradelinie, die das erste Ausrufezeichen der Partie setzte. Verteidiger Dean Kukan erwischte HCD-Goalie Sandro Aeschlimann bei einem schnellen Gegenstoss nach Vorarbeit von Willy Riedi und Derek Grant zum Führungstreffer (5.). Die Platzherren sorgten generell mit ihren geradlinigen Angriffen mehrmals für Torgefahr. Und sie dominierten das Startdrittel mit 14:6 Schüssen aufs gegnerische Tor. Gleichwohl gingen die beiden Mannschaften mit einem 1:1 in die erste Pause. Der Davoser Treffer war der Sonderbarste seit Jahren. Nach einer angezeigten Strafe gegen Andres Ambühl drückten die Zürcher mit sechs Feldspielern lange aufs 2:0. Doch dann verfehlte ein Pass von Jesper Frödén den angepeilten Mitspieler. Stattdessen rutsche der Puck übers ganze Eis und ins leere ZSC-Tor (16.). Weil Ambühl lange zuvor als letzter HCD-Spieler die Scheibe berührt hatte, wurde ihm reglementsgemäss der Treffer gutschrieben. Dieser dürfte im 1349. National-League-Spiel des HCD-Captain bestimmt als sein Speziellster in seine grossartige Karriere eingehen. Die Davoser fanden sich nach dem unglücklichen Start generell besser ins Spiel. Sie versuchten den Gegner mit einem intensiven Forechecking früh zu stören. Zu einer Super-Abschlussmöglichkeit kamen sie in den ersten 20 Spielminuten aber nicht.
 

Die beiden ersten Unterzahlphasen hatten die Bündner im Startdrittel unbeschadet überstanden. Bei der dritten schlugen dann aber die Platzherren zu. Malgin verwertete einen Pass von Andrighetto zum 2:1 (24.). Unglücklich, aber auch ärgerlich war die Strafe gegen Marc Wieser, geschah sein Beinstellen doch hinter dem ZSC-Tor. In Rückstand liegend reagierten die Davoser sehr heftig. Sie setzten die Zürcher nun unter Dauerdruck und verpassten den erneuten Ausgleich mehrmals nur hauchdünn. Die Lions ihrerseits verzeichneten in den ersten 15 Minuten des Mitteldrittels inklusive ihres Treffers gerade mal vier Schüsse auf Aeschlimanns Tor. Bei Spielunterbrüchen kam es immer wieder zu Raufereien. Eine solche lieferten sich auch Brendan Lemieux und Chris Baltisberger (38.). Dabei traf Lemieux den dazwischenfahrenden Linesman Dominik Altmann mit der Faust am Kopf. Der HCD-Kanadier kassierte eine Spieldauer-Disziplinarstrafe. Spielsperren dürften folgen.
 

Die Vorentscheidung fiel zu Beginn des dritten Drittels. Erneut kassierten die Bündner ein Gegentor in Unterzahl. Während einer Strafe gegen Sven Jung traf Grant (44.). Die Headschiedsrichter anerkannten den Treffer erst nach minutenlanger Videokonsultation. Sie waren sich lange nicht sicher, ob der Puck die Torlinie in vollem Umfang überquert hatte. Danach häuften sich die Fehler bei den Gästen. Justin Sigrist (49.) und Andrighetto (54.) in doppelter Überzahl schraubten das Skore zum 5:1-Schlussresultat hoch.
 

Das vierte Playoff-Halbfinalspiel wird am Samstagabend um 20 Uhr in der Davoser zondacrypto-Arena angepfiffen. Will der HCD zurückschlagen, darf er sich nicht mehr so viele Strafen leisten. 10-mal zwei Minuten plus die Spieldauerstrafe gegen Lemieux waren es am Dienstagabend in Zürich.
 

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